Beim kreuz+quer-Abend ging es diesmal um das Thema Knochenmarktransporte. Gert Schröter, ehrenamtlicher Kurier für Knochenmark, berichtete von seinen fast 200 Transporten, die ihn durch die ganze Welt schon geführt haben.
Zunächst erläuterte er, welchen hohen Stellenwert das Knochenmark für einen an Leukämie oder Blutkrebs Erkrankten bedeutet. Denn ist passendes Knochenmark gefunden, liegen die Heilungschancen bei knapp 100 %. Leider ist es sehr schwierig, das passende Knochenmark zu finden. Deshalb gibt es weltweit Datenbanken, in denen sich Freiwillige für eine Knochenmarkspende registrieren lassen können. In Deutschland macht das die DKMS, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Gerade in Deutschland und Polen haben sich viele Menschen typisieren lassen, sodass viele Transporte aus diesen beiden Ländern starten.
Herr Schröter berichtete dann sehr persönlich von seinen Transporten in die ganze Welt. So erzählte er beispielsweise, dass er abends einmal in einer amerikanischen Kleinstadt ankam, in der es kein Taxi oder sonstige Mitnahmemöglichkeit am Flughafen gab. In seiner Verzweiflung hat er schließlich die Polizei angerufen, die ihn sehr hilfsbereit mit Blaulicht ins Krankenhaus fuhr. Ein Problem stellen insbesondere verspätete Flüge dar, sodass die Anschlüsse nicht oder nur äußerst knapp zu erreichen sind. So muss er teilweise durch den ganzen Flughafen rennen, um den Anschlussflug zu erreichen. Teilweise helfen ihm auch die Flughafenmitarbeiter und schicken ihn über nicht-öffentliche Abkürzungen zum Flugzeug. Auch einen eigens für ihn bereitgestellten Bus, der ihn direkt zum nächsten Flugzeug fuhr, hat er schon erlebt.
Sehr bewegend empfindet er es beim Knochenmarkstransport, wenn es sich bei den Empfängern um Kinder handelt. Am Ende waren die Teilnehmer sehr beeindruckt von den Erlebnissen von Herrn Schröder und es schloss sich eine rege Diskussion an. Im Anschluss und am Gemeindefest haben sich insgesamt 18 Menschen typisieren lassen und hoffen damit, leukämieerkrankten Patienten helfen zu können.